Februar 33: Der Winter der Literatur
Vor den Faschingsferien war der freie Journalist und Autor Uwe Wittstock zu Gast am Gymnasium Tutzing und las vor der 12. Jahrgangsstufe in der Aula aus seinem Buch „Februar 33: Der Winter der Literatur“.
In diesem zeichnet Wittstock nach, wie das Kabinett Adolfs Hitlers, das mit dessen Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 von Reichspräsident Hindenburg die Regierungsgewalt übertragen bekam, die Weimarer Republik - eine parlamentarische Demokratie - binnen sechs Wochen in eine Gewaltherrschaft umbaute, die Deutschland und Europa in die Katastrophe führte.
Dazu wählte Wittstock die Perspektive der Literaten. Auf der Grundlage von deren Nachlässen in Form von Tagebüchern oder Briefen erzählt er, zu einem packenden zeitgeschichtlichen Mosaik verdichtet, wie sie persönlich die Anfänge der Herrschaft der Nationalsozialisten und die radikale Transformation des Staates in eine menschenverachtende Diktatur erlebten.
"Stellt euch vor, ihr geht in die Sommerferien, fahrt in den Urlaub und findet euch danach in einer Diktatur wieder", so Wittstock zu den Schülerinnen und Schülern, die dem eineinhalbstündigen Vortrag interessiert und sichtlich gebannt folgten. Gewinnbringend war dieser sowohl für den Deutsch- als auch für den Geschichtsunterricht in der Oberstufe.
Möglich wurde die Veranstaltung auf Initiative von Susanne Stolzenberg-Hecht (Fachleitung Deutsch) in Rücksprache mit einem breiten Bündnis an Tutzinger Bildungsakteuren, die Uwe Wittstock für eine Lesung gewinnen konnten, die am Tag davor im
Roncallihaus stattgefunden hatte.